Bern, Juli 1974: Die 56-jährige Lily Kolbe zerreißt wütend die Zeitung, die über die Gedenkfeier zum gescheiterten Attentat auf Hitler vor 30 Jahren berichtet...
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Bern, Juli 1974: Die 56-jährige Lily Kolbe zerreißt wütend die Zeitung, die über die Gedenkfeier zum gescheiterten Attentat auf Hitler vor 30 Jahren berichtet...
- Autor: Christian Hardinghaus
- 2019, 240 Seiten, Maße: 14,2 x 22,1 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Europa Verlag München
- ISBN-10: 3958902375
- ISBN-13: 9783958902374
- Erscheinungsdatum: 08.02.2019

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Sigrid K., 01.08.2019
Eine bewegende Geschichte über eine Widerstandsgruppe
Während der 2. Weltkrieg tobt, formiert sich in der Charité in Berlin eine Widerstandsgruppe rund um den genialen Mediziner Professor Sauerbruch. Die engsten Mitarbeiter Sauerbruchs und auch seine Ehefrau gehören dieser Gruppe an, die sich einmal pro Woche trifft, um die weiteren Schritte zu planen. Ebenfalls Mitglied in diesem Donnerstagsclub ist die junge Privatsekretärin Sauberbruchs, Lily Hartmann, die sich an einen Mitarbeiter Rippentrops heranmachen soll, um ihn zu überzeugen, gegen das Regime zu arbeiten. Doch dieser Mitarbeiter, Fritz Kolbe, wird nicht nur geheime Dokumente aus dem Ministerium schmuggeln, er wird auch Lilys Freund und später Ehemann.
Immer enger und gefährlicher wird das Terrain auf dem sich die Mitglieder des Donnerstagsclubs betätigen. Die Gestapo und mehrmals Ernst Kaltenbrunner persönlich rücken ihnen auf die Pelle. Doch Sauerbruch lässt sich nicht beeindrucken, hat immer Argumente parat und ein besonderes diplomatisches Gespür, mit dem er seine Runde aus der Affäre ziehen kann. Welchen Gefahren sich Fritz Kolbe aussetzt, als er diese geheimen Dokumente in die Schweiz schmuggelt, um diese den Amerikanern zu übergeben, kann man sich nur schwer vorstellen. Viel Mut und Idealismus gehören dazu, um sein Leben aufs Spiel zu setzen, um anderen zu helfen.
Doch auch einen Gegenspieler gibt es in Sauberbruchs Charité: De Crinis, der Psychiater, der entgegen Sauerbruchs Anweisung agiert und einen jungen behinderten Patienten in eine Euthanasie-Anstalt überführen lässt.
Am Ende des Krieges gibt sich der Donnerstagsclub das Versprechen, nie mit jemandem über diese Aktivitäten zu reden. Dies behalten alle Mitglieder so bei, bis sich Lily Kolbe in den 70er Jahren entschließt, ein Interview zu geben, um das Erbe ihres Mannes zu würdigen. Sie erzählt einem amerikanischen Journalisten ihre Geschichte, doch plötzlich nimmt dieses Zusammentreffen eine überraschende Wendung und Lily gerät in Gefahr.
Der Schreibstil des Autors Christian Hardinghaus ist perfekt für diese Geschichte. Er schafft es, langsam Spannung aufzubauen und diese hochzuhalten, zwischendurch historisches Wissen einzuflechten und eine persönliche Geschichte drum herum zu bauen. Realität und Fiktion werden vermischt, einige Charaktere - wie Sauerbruch, Kolbe, de Crinis – tragen deren tatsächliche Namen, während andere wieder mit erfundenen Namen genannt werden. Diese Pseudonyme werden im Anhang genannt.
Sehr prägnant zeigt Hardinghaus wie viel Einsatz erforderlich war, um so lange Zeit agieren zu können. Nicht nur (verbotene) Operationen an Juden wurden durchgeführt, auch Gesuchte wurden versteckt, Nahrungsmittel für Bedürftige beschafft… Beeindruckend mit welchem Einsatz diese Menschen ihr Leben aufs Spiel setzten. Unbedingt muss ich nun auch noch das Sachbuch über Sauerbruch lesen.
Wer Christian Hardinghaus bereits kennt, weiß, dass seine Projekte „Sachbuch und Roman zu einem Thema“ durchaus Qualität haben und immer eine Empfehlung sind. Ich denke, auch dieses Mal werde ich hier nicht enttäuscht werden.
Für den Roman vergebe ich auf jeden Fall schon mal 5 Sterne, das Sachbuch wird sich erst weisen … -
5 Sterne
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LEXI, 16.05.2019
Das stille Heldentum
Die aus Danzig stammende Lily Kolbe ist bereits seit drei Jahren Witwe, als ein amerikanischer Journalist namens Edward Bauer Kontakt zu ihr aufnimmt. Als Lily ihm ein umfangreiches Interview über ihren verstorbenen Ehemann Fritz Kolbe und die Aktivitäten ihrer Widerstandsgruppe, den sogenannten „Donnerstagsclub“ zusagt, fliegt er kurzerhand zu ihr nach Bern. Dem Leser offenbart sich in Folge die Lebensgeschichte eines deutschen Beamten, der als Widerstandskämpfer in der Zeit des Nationalsozialismus und als unbezahlter Agent im Auswärtigen Amt arbeitete. Christian Hardinghaus gewährt darüber hinaus Einblicke in das Leben und Wirken eines der bedeutendsten und einflussreichsten Chirurgen des 20. Jahrhunderts, Dr. Ferdinand Sauerbruch. Historische Fakten werden zu einem eindrucksvollen und fesselnden Roman verwoben und man erfährt von Sauerbruchs Ablehnung des Antisemitismus und des Nationalsozialismus, seiner Mitgliedschaft an der regimegegnerischen „Mittwochsgesellschaft“ und seinen einflussreichen Bekannten, Freunden und Gönnern, dank derer es Sauerbruch mehrfach gelang, sich einer Verhaftung zu entziehen. Im Zuge des Interviews erzählt die Protagonistin Lily Hartmann von ihrer Anstellung als Sekretärin bei diesem berühmten Arzt, dem Alltag in der Charité sowie ihren eigenen Aktivitäten im Widerstand. Der Autor thematisiert die „Aktion Gnadentod“ – eine Auslöschung unwerten Lebens, angeordnet von Adolf Hitler. Ganz besondere Aufmerksamkeit ist jenen Menschen gewidmet, die sich unter der Leitung von Dr. Sauerbruch gegen die Nazis stellen und sich wöchentlich als „Donnerstagsclub“ treffen. Fritz Kolbes Hass auf den Krieg und seine Aversion gegen das Naziregime machen ihn zu einem äußerst willkommenen Mitglied, dem sie hoch brisantes Geheimmaterial zu verdanken haben. Das oberste Ziel des Donnerstagsclub ist es, die Niederlage der Nationalsozialisten zu beschleunigen. Und so spielen sie den Alliierten wichtige Dokumente in die Hände und riskieren dabei mutig das Leben aller Beteiligten.
Christian Hardinghaus versteht es hervorragend, historische Fakten auf spannende, unterhaltsame und emotional berührende Art und Weise zu vermitteln. Der vorliegende Roman ist in einnehmendem und flüssigem Schreibstil verfasst, die Charakterzeichnung der handelnden Personen weist hohe Authentizität auf und bezieht den Leser emotional tief ins Geschehen ein. Der an sich bereits zutiefst erschütternde historische Part wird durch eine Handlung im Juli 1974 ergänzt, in der Fritz Kolbes Witwe sich ohne zu wissen in große Gefahr begibt. Ihr ist es ein Anliegen, den Donnerstagsclub unter der Leitung von Dr. Sauerbruch bekannt zu machen, und so liefert sie dem Journalisten der New York Times freimütig Daten und Fakten.
Man taucht als Leser dieses Buches unweigerlich tief in die Zeit des Zweiten Weltkrieges ein, erlebt das Grauen der Naziherrschaft und dessen furchtbare Auswirkungen. Zugleich aber wird jenen Menschen ein Denkmal gesetzt, die sich unter Einsatz – und meist auch unter dem Verwirken - ihres eigenen Lebens gegen Adolf Hitler und seine Schergen auflehnten und alles dafür gaben, diesem Krieg endlich ein Ende zu bereiten. Für mich persönlich stellte „Die Spionin der Charité“ ein höchst emotionales und bewegendes Leseerlebnis dar, ein Mahnmal, das an eine dunkle Epoche unserer Geschichte erinnert, eine Lektüre, die ich uneingeschränkt weiterempfehle.
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